Gut besucht war die diesjährige Hauptversammlung der Kreishandwerkerschaft, welche schon traditionell im Gasthaus „Ochsen“ in Bauschlott stattfand. Kreishandwerksmeister Frank Herrmann freute sich über die rege Teilnahme, konnte er doch nicht weniger als 17 der insgesamt 20 Innungen mit mind. einem Vertreter begrüßen. Hinzu kamen die Vertreter von Berufsschulen, Handwerkskammer, IKKclassic, SIGNAL IDUNA und dem Regionalen Übergangsmanagement RÜM der Stadt Pforzheim sowie der Wirtschaftsförderung von Stadt und Landkreis.
In seiner Rede ging Herrmann auf die derzeit wichtigen Themen wie Energiekrise und Auswirkungen auf das Handwerk sowie die Baukonjunktur und den weiter anhaltenen Fachkräftemangel ein. „Alles in allem nicht die besten Voraussetzung für das kommende Jahr“, so Herrmann. Dennoch versuchte er das Positive hervorzuheben, wie die noch immer weitgehend vollen Auftragsbücher und die Aussicht, auf wieder fallende Energiepreise. Er appellierte dabei an seine Handwerkskolleginnen und -kollegen, nicht alles nur schlechtzureden, sondern mutig nach vorne zu gehen und wieder mehr als Untenehmer zu agieren. „An was es momentan fehlt, ist Zuversicht und Vertrauen in uns und dem, was wir tun“, so der Kreishandwerksmeister. Dabei ging er auf die zahlreichen Aktion von Kreishandwerkerschaft und Innungen ein, wie z. B. die Nachwuchswerbeaktion „Handwerk-ist-geiler.de“, die Energielieferverträge mit den Stadtwerken und die Aktion“Karrierewechsler“ an der Hochschule Pforzheim sowie die Teilnahme an zahlreichen Aus- und Weiterbildungsbörsen an Haupt-, Werk-/Realschulen und Gymnasien. Vor allem Letztere stünden ganz oben auf der „To-do-Liste“. Hervorgehoben wurden aber auch das jährliche Politische Saueressen mit den Abgeordneten auf Bundes- und Landes- sowie kommunaler Ebene sowie Gesellenfreisprechungsfeier, die in diesem Jahr zum bereits 3. Mal in Form eines Autokinos ausgetragen wurde. Eine Aktion, die bundesweit wohl einmalig sein dürfte.
Die beiden Schulleiterinnen Dr. Birgitta Nick von Alfons-Kern-Schule und und Loralie Kuntner von der Heinrich-Wieland-Schule zeigten durchaus positive Trends im Bereich der Schülerzahlen. Wobei vor allem die „Energieberufe“ wie Elektroniker oder Anlagenmechaniker SHK, die derzeit großen Zulauf hätten und damit manch andere Bereich zumindest ausgleichen konnten. Hieran knüpfte Eva Mürle vom Regionalen Übergangsmanagement der Stadt Pforzheim an, die in Begleitung der beiden Wirtschaftsförderer von Stadt und Landkreis erschienen ist, um das Projekt „Werkstatttage 2023“ vorzustellen. Am 12. und 13. Mai 2023 soll demnach die Innenstadt ganz dem Handwerk gehören, und zwar in Form eines Straßenfests (Fest der Berufe) mit Infoständen und Bühnenprogramm. Das Handwerk soll dabei seine zahlreichen Ausbildungsberufe präsentieren. Die Schirmherrschaft haben Oberbürgermeister und Landrat gleichermaßen. „Wir werden alles tun und weder Kosten noch Mühen scheuen, um ein möglichst attraktives Umfeld für das Handwerk zu schaffen und Menschen in die Innenstadt zu locken“, so Mürle. Zielgruppe werden Eltern, Schulklassen, Lehrer und Familien gleichermaßen sein. Das Handwerk wird dabei auch von der zentral in der Innenstadt gelegenen Alfons-Kern-Schule unterstützt, welche an beiden Tagen „Tag der offenen Werkstätten“ haben wird. „Zwei Tage Handwerk zum Anfassen und Mitmachen mit vielen Aktionen und einem Beiprogramm – kulinarisch wie kulturell – für alle Altersklassen“, so Mürle. Kreishandwerksmeister Herrmann lobte das Engagement der Stadt und des Enzkreises und die Idee dieser Aktion und sagte zu, dass man sich zeitnah zusammensetzen wird, um das Ganze im Detail zu besprechen und abzuklopfen, welche Gewerke hier aktiv mit dabei sein könnten.
Nach der Vorlage von Jahresergebnisrechnung und Haushaltsplan durch KH-Geschäftsführer Morlock und zwei weiteren Kurzvorträgen von Jürgen Böttle, Regionalgeschäftsführer der IKKclassic und Markus Huber von der Gebietdirektionder der SIGNAL IDUNA konnte Kreishandwerksmeister Herrmann die Sitzung beschließen und lud noch zu weiteren Gespräche am Tisch ein, was dann von den Teilnehmern auch rege genutzt wurde.