Gut besucht war die diesjährige Mitgliederversammlung der Zimmerer-Innung Pforzheim-Enzkreis in der „Kanne“ in Königsbach. Obermeister Patrick Vester konnte neben zahlreichen Innungskollegen auch einige Gastmitglieder aus Handel und Industrie begrüßen. Sein besonderer Gruß galt dem sogenannten „Innungsbuddy“ Torsten Rothfuss vom Verband der Zimmerer Baden-Württemberg sowie Innungsgeschäftsführer Matthias Morlock und dessen designierten Nachfolgerin Catarina Haberstroh. Letztere stellte sich gleich zu Beginn der Versammlung vor.
In seinem Bericht ging Vester auf hervorzuhebende Aktivitäten von Landesverband und Innung im Bereich der Nachwuchsgewinnung sowie Aus- und Weiterbildung ein. So war die Innung in den vergangenen Monaten stark bei Ausbildungsmessen in der Region vertreten. Der Landesverband baut derzeit sein Bildungszentrum mit angeschlossenem Wohnheim in Biberach neu und hebt dieses damit auf ein vollkommen neues Niveau, welches bundesweit laut Vester „seinesgleichen suche“. Vester appellierte an seine Kollegen, weiterhin auszubilden, auch wenn Ausbildung ständig teurer werde. „Gut ausgebildete Fachkräfte sind in Zukunft dringend erforderlich, will man als Betrieb weiterhin bestehen“, so der Innungsobermeister. Vester lobt dabei auch die gute Arbeit der Kreishandwerkerschaft, die mittlerweile an Gymnasien sowie der Hochschule Pforzheim präsent sei und Alternativen zum Studium aufzeige.
Mit Torsten Rothfuss (Bild) stellte sich der sogenannte Innungsbuddy vom Verband des Holzbaugewerbes Baden-Württemberg vor. Er ist quasi der Verbindungsmann vom Verband direkt in die Innungen und unterstützt diese dabei in ihrer Arbeit. Dabei soll insbesondere das Ehrenamt entastet und die Innungen gestärkt werden. Rothfuss informierte auch zum Thema KI und welche Auswirkungen diese im Bereich des Holzbaus künftig haben wird. „Wir stehen noch ziemlich am Anfang, müssen uns aber damit beschäftigen und Digitalisierung und KI dort einsetzen, wo es Sinn macht“, so Rothfuss. In zahlreichen Anwendungsbeispielen zeigte er auf, wo schon heute in den Büros, aber auch auf den Baustellen KI den Arbeitsalltag verändere.
Prüfungsausschussvorsitzender Kim Roßmanith informierte über die letzten Gesellenprüfungen. Vor allem die Sommerprüfung 2024 brachte gute Prüfungsleistungen hervor. Herausragend dabei Mia Korov vom Ausbildungsbetrieb J. Jaufmann aus Mühlacker. Sie wurde mit der Traumnote 1.0 nicht nur Innungsbeste bei der praktischen Prüfung, sondern errang auch den Förderpreis der Kreishandwerkerschaft Pforzheim-Enzkreis.
Auch im Zimmererhandwerk wird es künftig eine sog. Gestreckte Gesellenprüfung geben, wo das Ergebnis der bisherigen Zwischenprüfung Ende des 2. Ausbildungsjahres mit 40% als Teil 1 der Prüfung ins Gesamtergebnis der Gesellenprüfung einfließen werde.
Die von Innungsgeschäftsführer Matthias Morlock vorgelegte Jahresergebnisrechnung 2024 sowie der Haushaltsplan für 2025 wurden von der Versammlung jeweils einstimmig verabschiedet.
Bestätigt wurden die bisherigen Prüfungsbeisitzer im Gesellenprüfungsausschuss auf Arbeitgeber- sowie Arbeitnehmerseite. Neu in den Ausschuss gewählt wurde als Meisterbeisitzer Jonas Leonhardt aus Remchingen.
Schulleiterin Dr. Birgitta Nick von der Alfons-Kern-Schule stellte mit „Management im Handwerk“ (MiH) einen neuen Ausbildungsgang vor, der speziell auf Schulabgänger mit Hoch- und Fachhochschulreife abziele.
Bei der Ende Mai dieses Jahres in der Innenstadt anstehenden „BerufeMeile“ wird sich die Innung wieder mit einem eigenen Aktionsstand beteiligen. Dabei werden auch andere lokale Innungen mit ihren Berufsbildern vertreten sein.