Eigentlich wollte er sich nicht mehr zur Wahl stellen, so zumindest die Worte von Obermeister Andreas Beier (4. von rechts mit roter Krawatte) zu Beginn der diesjährigen Hauptversammlung der Fleischer-Innung im Haus des Handwerks. Betrieb, Familie und Ehrenamt ließen sich nur noch schwer unter einen Hut bringen, zumal erst vor kurzem mit der Wahl in den Kreisrat ein weiteres, neues und spannendes Ehrenamt hinzugekommen sei. Dennoch wollte Obermeister Beier seine Berufskollegen nicht so einfach im Stich lassen, zumal es gelte, wichtige Weichen für die Zukunft zu stellen. Gemeint war hier insbesondere die derzeit angedachte und in den Gremien bereits diskutierte Fusion der Fleischer-Innungen Pforzheim-Enzkreis, Calw, Freudenstadt und Böblingen zu einer Innung Nordschwarzwald. Ob, wann und wie steht noch nicht fest. Hierzu laufen in den nächsten Wochen und Monaten noch weitere Gespräche mit allen Beteiligten. Und genau hierfür hat die Mitgliederversammlung in einer offenen Abstimmung den Obermeister und seinen Vorstand einstimmig ermächtigt, entsprechende Verhandlungen in Richtung Fusion zu führen. Bestärkt wurden sie hierbei durch die mitreißenden Worte des Landesinnungsmeisters Joachim Lederer (Bild links), der seinen Betriebssitz in Weil am Rhein unweit der Schweizer Grenze hat und weiß, wie wichtig es ist, eine schlagkräftige Berufsorganisation vor Ort zu haben. Er forderte alle anwesenden Fleischerkollegen auf, sich noch mehr ehrenamtlich zu engagieren und für den schönen Beruf des Fleischers zu werben. „Wir brauchen keine Bruddler und Neinsager, sondern Anpacker und kreative Visionäre“, so Lederer in seinen abschließenden Worten.
Entsprechend verliefen dann auch die Wahlen zu sämtlichen Ämtern und Ausschüssen. So wurde nicht nur Obermeister Andreas Beier einstimmig wiedergewählt, sondern auch sein Stellvertreter sowie sämtliche Vorstands- und Ausschussmitglieder.