Über 80 Teilnehmer verzeichnete der diesjährige Herbst-Branchentreff der Kfz-Innung Pforzheim-Enzkreis. Austragungsort war die Kfz-Werkstatt der Alfons-Kern-Schule Pforzheim, die ausreichend Platz und das zur Branche passende Ambiente bietet. Pünktlich um 19.00 Uhr konnte Obermeister Timo Gerstel seine Kolleginnen und Kollegen zur ersten Präsenzveranstaltung der Innung seit Beginn der Pandemie begrüßen. Sein Gruß galt aber insbesondere den Teilnehmern an der Podiumsdiskussion zum Thema „Lasst uns mal über Strom reden – Zwischen Wunschdenken und Wirklichkeit!“. Hier mit dabei waren Hannes Schmidt, E-Mobilitätsbeauftragter von den Stadtwerken Pforzheim sowie Dr. Ing. Felix Teufel von der EnBW Mobility und Obermeister Andreas Kling von der lokalen Elektro-Innung. In der von Obermeister Timo Gerstel geleiteten Talkrunde wurden die verschiedenen Facetten sowie der aktuelle Stand bei der Elektromobilität beleuchtet, insbesondere was die öffentliche sowie private Ladeinfrastruktur als auch die Frage nach der Stromerzeugung anbelangt. Dabei setzte auch eine rege Diskussion mit den Zuhörern ein, die aufzeigte, dass noch eine Menge Fragen zu beantworten und Probleme zu lösen sind, bevor man seinen Kunden mit gutem Gewissen zum Kauf eines reinen Elektroautos raten kann. „Auch wenn in Deutschland schon rund 1 Mio. E-Fahrzeuge zugelassen sind, was vor 1-2 Jahren noch keiner für möglich gehalten hätte, liegt noch ein großes Stück Weg vor uns, das alle Beteiligte, also Politik, Automobilhersteller und -handel sowie Energieversorger und Verbraucher gemeinsam gehen müssen, um am Ende von einer echten Verkehrswende reden zu können“, so Dr. Teufel auf die Frage hin, wie dies bis zum Verbot der Verbrennungsmotoren bei Neuzulassung ab dem Jahr 2030 zu schaffen sei. Er zog hier eine Parallele zur bemannten Raumfahrt, wo 1961 auch noch niemand den Worten von US-Präsident J.F. Kennedy Glauben schenken wollte, dass man bereits in wenigen Jahren in den Weltall fliegen und auf dem Mond landen könne. 1969 war es dann soweit. Ehrgeizige Ziele erforderten laut Teufel nun mal ehrgeizige Maßnahmen und sehr viel Geld. Nur so könne Forschung und Entwicklung zu Höchstleistungen getrieben werden.
Der 2. Teil des Branchentreffs beschäftigte sich dann mit internen Problemen der Innung, wie z. B. dem digitalen Berichtsheft, dem Nachwuchsmangel in der Kfz-Branche, dem neuen Ausbildungsschwerpunkt „System- und Hochvolttechnik“ sowie der AÜK und dem damit einhergehenden QM-System. Und auch danach hatte alle Teilnehmer noch die Möglichkeit, Fragen zu stellen und mit ihren Kolleginnen und Kollegen ins Gespräch zu kommen.