Beratung und Service für das Handwerk

Handwerk sorgt sich um Nachwuchs und den Meistertitel

Gut besucht war wieder die Jahreshauptversammlung der Kreishandwerkerschaft, welche in diesem Jahr im Gasthof „Hoheneck“ in Pforzheim-Huchenfeld stattfand. Kreishandwerksmeister Rolf Nagel konnte dabei eine Reihe von Ehrengästen begrüßen, darunter auch Kammerpräsident Joachim Wohlfeil (Bild) und IKK-Geschäftsführerin Maritta Goll. Insgesamt waren 18 von 20 der Kreishandwerkerschaft angeschlossenen Innungen mit ihrem Obermeister/in vertreten.
KHM Nagel ging in seinem Jahresrückblick auf die Highlights der letzten 12 Monate ein und stellte dabei die Arbeit seiner Kreishandwerkerschaft in den Vordergrund. Kritik gab es seitens Nagel in Richtung Brüssel, wo man derzeit darüber nachdenke, die deutsche Meisterprüfung abzuschaffen, da man in ihr eine wettbewerbswidrige Zugangsbeschränkung zur Berufswahl in Deutschland sehe. Nagel appellierte an Kammerpräsident Wohlfeil, sich seitens der Kammern hiergegen vehement zu Wehr zu setzen, da dies ansonsten das Aus des Meisterhandwerks bedeute. Dies hätte dann negative Auswirkung auf die Ausbildung im Handwerk und damit auch auf das duale Ausbildungssystem, ebenso wie auf die ehe schon stagnierenden bzw. rückläufigen Mitglieder zahlen in den Fachinnungen. Negativen Einfluss befürchtet Nagel des weiteren in Bezug auf die Qualität handwerklicher Leistungen und damit auf das Image des Handwerks insgesamt.
Nagel forderte die Handwerkskammer zudem dazu auf, sich offen zu den Innungen und den Kreishandwerkerschaften zu bekennen und diesen damit den Rücken für ihre Arbeit vor Ort zu stärken.

Nachdem die Oberstudiendirektoren Ulrich Jäger (Alfons-Kern-Schule Pforzheim), Hans Wagner (Ferdinand-Von-Steinbeis-Schule Mühlacker) und Frank Nestl (Heinrich-Wieland-Schule Pforzheim) die aktuelle Entwicklung der Schülerzahlen an ihren Schulen vorgestellt hatten, zeigte Präsident Wohlfeil auf, welche Anstrengungen und Projekte die Handwerkskammer Karlsruhe derzeit unternimmt, um dem Rückgang im Bereich der Ausbildungsverhältnisse im Handwerk und damit einem drohenden Fachkräftemangel vorzubeugen. Seinem Vortrag schloss sich eine rege Diskussion unter den Innungsvertretern an.