Das baden-württembergische Kraftfahrzeuggewerbe fordert stabile Schadstoffgrenzwerte für ein wieder stabiles Geschäft mit der Mobilität: „Wir müssen verhindern, dass die Grenzwerte auf europäischer Ebene verschärft werden“, forderte Michael Ziegler, der Präsident des Verbands des Kraftfahrzeuggewerbes Baden-Württemberg auf der Delegiertenversammlung in Filderstadt. Er kündigte an, dass das Gewerbe den Druck auf die Landesregierung zum Verzicht auf Fahrverbote hochhalten werde: „Der Wind hat sich inzwischen gedreht.“ Die Debatte belaste „unser Service und Fahrzeuggeschäft“, die entscheidenden Zukunftsfragen lägen aber woanders: Digitalisierung im Gewerbe, die Fachkräftesicherung, der freie Zugang der Betriebe zu den Fahrzeugdaten und die zunehmende E-Mobilität zählte Michael Ziegler auf. „Langfristig wird der Markt entscheiden, welche Technologie sich durchsetzt.“ Kurzfristig sei klar, dass die Hersteller „möglichst viele Elektroautos auf die Straße bringen werden, auch wenn sie diese mit Verlust produzieren, weil sie diese Autos brauchen, um die CO2-Grenzwerte einzuhalten.“ Der Verband, der 4.200 Betriebe vertritt, plant für 2019 mit Einnahmen und Ausgaben von 1,6 Millionen Euro. Die Delegiertenversammlung verabschiedete den Haushalt einstimmig.
Bei der Delegiertenversammlung hob Michael Ziegler am Beispiel Fahrverbote hervor, wie wichtig verlässliche Rahmenbedingung auf EU-Ebene sind. „Auf dem Feld der Elektromobilität verlangen die Hersteller Investitionen von den Werkstätten.“ Gleichzeitig stünden Entscheidungen in Brüssel an. Die Forderung des Gewerbes dazu: „In der Nachfolgeregelung zur Kraftfahrzeug-Gruppenfreistellungsverordnung (GVO) fordert das Gewerbe eine Verbesserung des Händlernetzes und eine Verbesserung des Händlerschutzes, insbesondere des Investitionsschutzes.“
Dr. Andreas Schwab, stellvertretender Vorsitzender der CDU/CSU-Gruppe im Europaparlament und Sprecher im Ausschuss für Binnenmarkt und Verbraucherschutz, sagte bei der Delegiertenversammlung zum Thema Schadstoffgrenzwerte seine Unterstützung zu. Er beleuchtete vor den Delegierten die europäischen Abläufe entlang der Stichworte, die Michael Ziegler geliefert hatte. Bei der Forderung nach „einem vernünftigen Datenzugang zu den Fahrzeugdaten“ (Ziegler) war das einfacher als bei dem Thema Schadstoffgrenzwerte. Die Kernbotschaft bei allen Themen: „Deutschland ist in der EU erfolgreicher, als viele denken, aber nicht, weil wir mit der Faust auf den Tisch hauen, sondern weil wir es verstehen, Allianzen mit anderen Ländern zu schmieden.“