Die online-Umfrage der lokalen Kreishandwerkerschaft bei ihren rund 900 Mitgliedsbetrieben war kaum draußen, da kamen schon die ersten offenen Lehrstellenangebote per Mail rein. Nach gut einer Woche waren es dann exakt 123 Betriebe mit rund 160 offenen Lehrstellen für das kommende Lehrjahr (2019/20). Eine vorher zu dieser Jahreszeit noch nie dagewesene Quote. Dies zeigt, dass Handwerksberufe im Ranking der beliebtesten Ausbildungsberufe bei der jüngeren Generation noch immer ziemlich weit unten rangieren.
Schon seltsam, frägt man Kinder im Alter zwischen 6-10 Jahren, dann wollen viele Baggerfahrer oder Handwerker werden. Das ändere sich dann mit zunehmendem Alter. Irgendetwas muss in der Zeit danach also schieflaufen. Die Schuld sehen wir in erster Linie bei den Eltern und den Schulen. Die ziehen eine akademische Ausbildung immer noch deutlich einer gewerblichen vor und tun alles dafür, dass sich Jugendliche zunehmend für ein Studium entscheiden. Die Kinder selbst wollen oftmals was ganz anderes und würden lieber in eine Lehre gehen, was zahlreiche persönliche Gesprächen mit Schülern gezeigt haben.
Den größten Nachwuchsbedarf laut Umfrage gibt es derzeit in den Zukunftsberufen Elektroniker für Energie- und Gebäudetechnik sowie dem Anlagenmechaniker SHK. Also jenen Berufen, die sich mit Energieeffizienz und dem Einsatz regenerativer Energien beschäftigen und damit für Klimaschutz stehen. Eigentlich genau das, wofür die Schüler derzeit mit ihren Streiks „Friday for future“ auf die Straße gehen.
Allein 30 Elektrofirmen und 27 SHK-Betriebe bieten derzeit in der Region laut der Umfrage noch über 60 offene Lehrstellen an. Großen Nachwuchsbedarf gibt es aber auch bei den Kfz-Betrieben, den Bäckern und im Baubereich.
Also, macht was für eure Zukunft – werdet Handwerker! Lehrstellen findet ihr hier:
https://kh-pforzheim.de/ausbildung