Außerordentlich gut besucht war die diesjährige Hauptversammlung des Kfz-Innung im PZ Forum in Pforzheim. Angemeldet hatten sich 66 von insgesamt 143 Mitgliedsbetrieben. Das wäre dann auch ein neuer Beteiligungsrekord gewesen, hätte das Corona-Virus nicht einige angemeldete Personen dann doch noch voneiner Teilnahme abgehalten. So waren es am Ende aber immerhin noch rund 30 Porzent aller Mitgliedsbetriebe, die mit einer oder mehreren Personen gekommen waren. Zusammen mit den anderen Gästen konnte Obermeister Timo Gestel (Bild) bei seiner Begrüßung dann doch in rund 120 meist zufriedene Gesichter schauen. Unter den Gästen befanden sich neben Kreishandwerksmeister Rolf Nagel und Ehrenobermeister Jürgen Kellenberger auch die Vertreter aller lokalen Prüforganisationen sowie der beiden Berufsschulen und der Handwerkskammer Karlsruhe.
In den Mittelpunkt seiner Rede stellte Gerstel die Frage nach Sinn und Aufgaben einer Berufsorganisation wie die der Innung. Immerhin existiert die Kfz-Innung Pforzheim-Enzkreis nunmehr seit 75 Jahren. Diese Frage beantwortete Gerstel mit Begrriffen wie Gemeinsinn, Solidarität, Interessenvertretung, Beratung, Image- und Nachwuchswerbung, Aus- und Weiterbildung sowie dem hoheitlichen Prüfungswesen und der innungseigenen Kfz-Schiedsstelle. Die Innung habe sich in den zurückliegenden Jahrzehnten immer mehr zu einem mondernen Dienstleistungsunternehmen rund um das Thema Auto entwickelt, wobei Handwerksordnung und Steuergesetz diesem wirtschaftliche Grenzen setzten. Zu den weiteren Themen seiner Eingangsrede zählten die zahlreichen Neuerungen im Bereich der Abgasuntersuchung und dem damit neu einzuführenden Qualitätsmanagementsystem. Aber auch die E-Mobilität sparte der Obermeister hierbei nicht aus.
Danach stellte Gerstel den neuen Außenstellenleiter der Handwerkskammer Karlsruhe, Herrn Carsten Buderer, der Versammlung vor. In einem locker geführten Talk berichtete dieser über aktuel anstehende Aufgaben und Schwerpunkte seiner Tätigkeit.
Georg Ruhland von der Raiffeisenbank Altendorf (Bayern) informierte darüber, wie Kfz-Werkstätten bei Haftpflichtschäden künftig schneller an ihr Geld kommen und damit die Liquidität im Betrieb stärken.
Prüfungsausschussvorsitzender Daniel Glöckner informierte über das Ergebnis der letzten Gesellenprüfung sowie das seit letztem Jahr neu eingeführte digitale Wochenberichtsheft. Er appellierte an seine Kollegen, sich umfassend mit diesem neuen Medium zu beschäftigen und sich künftig selbst als Prüfungsbeisitzer ehrenamtlich für die Innung zu engagieren.
Geschäftsführer Matthias Morlock legte den Geschäftsbericht sowie die Ergebnisrechnung 2019 vor, welche nach dem Prüfbericht von Kassenprüfer Werner Ziegler einstimmig genehmigt wurde. Danach stimmte die Versammlung noch über den von Morlock vorgelegten Haushaltsplan nebst Beiträgen und Gebühren für das Jahr 2020 ab. Auch dies erfolgte einstimmig.
Ebenfalls stets einstimmig verliefen die unter der Leitung von Morlock durchgeführten satzungsgemäßen Wahlen. Nach kurzer Auszählungspause konnte Carsten Buderer die einstimmige Wiederwahl von Obermeister Timo Gerstel bekanntgeben. Zu seinen beiden Stellvertretern wurden Petra Bäzner (Pforzheim) und Marco Schöttle (Enzkreis) gewählt.
Als weitere Vorstandsmitglieder wurden gewählt: Roland Bechtold (Grunbach), Peter Bossert (Pforzheim), Thomas Büchle (Ölbronn), Helmut Braun (Ispringen), Jürgen Hudelmaier (Pforzheim), Hans-Peter Jentsch (Huchenfeld), Horst Ochner (Straubenhardt) und Dirk Weiß (Dillweißenstein).
Das Kassenprüferamt bleibt für weitere drei Jahre in den Händen von Elli Fuchs und Werner Ziegler sowie Frieder Luz als Stellvertreter.
Bereits gewählt wurden zudem die Meisterbeisitzer für den Gesellenprüfungsausschuss, welcher ab dem 1. April 2021 in Kraft treten wird. Die Wahl der Arbeitnehmerseite wird noch in einer gesonderten Sitzung im Herbst stattfinden. Erfreulich, dass sich gegenüber bisher gleich drei neue Kfz-Meister in den Prüfungsausschuss haben wählen lassen.
Unter TOP „Ich hätt‘ da mal’ne Frage, Kollegen“ informierte Oberstudiendirektorin Dr. Birgitta Nick, Schulleiterin der Alfons-Kern-Schule, über die nicht zu unterschätzenden Vorteile der 1jährigen Berufsfachschule im Vergleich zu einer dualen Ausbildung gleich vom 1. Lehrjahr an. Obermeister Gerstel appellierte an seine Mitglieder, diese Form des 1. Lehrjahres auch weiterhin zu unterstützen.
Weitere angesprochenen Themen waren
- Zukunft des Pforzheimer Automarkts
- E-Mobilität
- Entsorgung von verunfallten E-Fahrzeugen (Batterien)
- betriebliche Brandschutzhelfer
- die GDV und aktuelle Vorgehensweise beim Abschleppen verunfallter Fahrzeug










