Zeitgleich zum Ausscheiden der Englischen Fußballnationalmannschaft aus der laufenden Fußball-EM beschlossen die zahlreich erschienenen Mitglieder der Glaser-Innung auf ihrer diesjährigen Hauptversammlung noch in diesem Jahr über den Wiedereintritt in den Glaser- und Fensterbaufachverband Baden-Württemberg (GFF) abzustimmen. „Dies wäre quasi der Rücktritt vom damaligen „PFexit“ der Glaser-Innung“, so Obermeister Bernd Hoheisen (Pforzheim) schmunzelnd in seiner einleitenden Begrüßungsrede.
Neben den beiden Verbandsvertretern Waldemar Dörr (Hauptgeschäftsführer) und Wolfgang Gastel (Vorstandsmitglied) konnte Hoheisen auch noch Kreishandwerksmeister Rolf Nagel sowie Maritta Goll von der IKKclassic und Thomas Grom vom Versorgungswerk des Handwerks begrüßen.
In seinem Jahresbericht ging er Obermeister auf die derzeitige konjunkturelle Lage im Glaserhandwerk ein. Trotz Wachstum von 1,5-2% und vollen Auftragsbüchern schafften es die Betriebe nicht, die Preise entsprechend nach oben anzupassen. Auswirkungen habe dies vor allem auf die Anzahl der Fachbetriebe, welche in den letzten Jahren schon stark zurückgegangen sei. Einer Studie der Universität Oxford zufolge, werden in 15 Jahren nur noch knapp 30 Prozent der derzeitigen Glaser- und Fensterbauerbetriebe am Markt tätig sein. Schuld hieran habe vor allem der weiter zunehmende Druck aus Osteuropa, insbesondere aus Polen. „Wir müssen daher unser Tätigkeitsfeld erweitern und wieder wegkommen vom Image eines reinen Montagebetriebes“, so Hoheisen.
Ein mögliches weiteres Betätigungsfeld sieht der Obermeister im Bereich des Einbaus und der Wartung elektrischer Bauteile, die heutzutage in vielen ferngesteuerten Bedienelementen für Fenster, Rolladen sowie der Sicherheitstechnik verbaut werden. Aus diesem Grund denke man auf Verbandsebene darüber nach, das neue Berufsbild des „Fenstertronikers“ zu schaffen.
Nach einer umfassenden Darstellung der Aufgaben und Leistungen des Landesverbands setzte eine rege Diskussion über den möglichen Wiedereintritt der Innung in den Verband ein. Vieles habe sich geändert in den letzten 20 Jahren seit dem Austritt. Der Verband hat sich neu aufgestellt und sein Leistungen deutlich ausgeweitet und präsentiert sich heute als modernes Dienstleistungsunternehmen und Interessenvertreter des gesamten Glaser- und Fensterbauhandwerks. Auf der diesjährigen Herbstversammlung der Innung will man daher alle Mitglieder über den Wiedereintritt in den Verband abstimmen lassen.
Innungsgeschäftsführer Mathias Morlock legte danach noch eine ausführliche Jahresergebnisrechnung sowie einen ausgeglichenen Haushaltsplan vor. Beides wurde von den anwesenden Mitgliedern einstimmig genehmigt.
Zum Schluss der Sitzung zeigte Morlock die Möglichkeiten auf, welche die Internetseite der lokalen Kreishandwerkerschaft den Mitgliedsbetrieben bietet.