„Alle bestanden“ lautet das Fazit von Innungsobermeisterin Susanne Mühlberger (Hinten stehend), wobei man bei ihr die Zufriedenheit hinter der Mund-Nasen-Bedeckung nur erahnen konnte. Unter Einhaltung der Hygieneschutzauflagen der COVID-19-Pandemie-Verordnung mussten 7 Auszubildende des Maßschneiderhandwerks aus Pforzheim und Karlsruhe zur Sommer-Gesellenprüfung im Haus des Handwerks antreten.
Nach Dokumentation des selbst ausgewählten Prüfungsmodells, der 36-stündigen Anfertigung des Prüfungsstücks stand nun abschließend noch das Fachgespräch an. Bei den Prüfungsmodellen handelte es sich um teils sehr aufwändig gearbeitete Haute Couture Kostüme, die von den Prüflingen selbst entworfen und mit hochwertigen Schmucktechniken ausstaffiert wurden. Dabei kamen Schmucktechniken wie Stickereien, mit Perlen bestickte Baskenmützen, aufwändig angefertigte Blütenbroschen, verschiedene Applikationen oder Paspelierungen der Kanten zum Einsatz. Die Prüflinge gingen dabei mit großer Sorgfalt, handwerklichem Geschick und viel Herzblut an die Arbeit. Entsprechend zufrieden zeigte sich dann auch die Prüfungsvorsitzende Katharina Winter (Mitte sitzend), welche zusammen mit ihren Prüfungsbeisitzerinnen für die Bewertung der Prüfstücke verantwortlich zeichnete.
Mit guten bis sehr guten Ergebnissen hatten am Ende alle Teilnehmerinnen ihre Gesellenprüfung bestanden. Beste Voraussetzung für eine erfolgreiche Karriere in der Modebranche, wo leider noch immer zu wenig auf handwerkliche Qualität gesetzt werde. Immer mehr Kleidung komme laut Obermeisterin Mühlberger aus billig produzierenden Drittländern, teils unter Menschen verachtenden und umweltschädlichsten Bedingungen gefertigt. „Der Markt bietet, was der Verbraucher wünscht“. Laut Mühlberger finde aber derzeit auch in der Mode ein Umdenken statt. Weg von immer nur billig, hin zu mehr Qualität und Nachhaltigkeit. Damit können die Absolventen der diesjährigen Gesellenprüfung im Schneiderhandwerk trotz Coronamasken durchaus optimistisch in die Zukunft schauen.
Die Prüfungsbesten waren: Kai Marek Jilinski vom IB Bildungszentrum Pforzheim, Melissa Rampe vom Stadttheater Pforzheim und Hanna Fritz vom SWR Baden-Baden.
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