Nicht genügend Ausbildungsbetriebe, zu wenig qualifizierte Schulabgänger, zurückgehende Meisterprüfungszahlen und die demografische Entwicklung sind die Ursachen dafür, dass sich die Lehrlingszahlen im Schreinerhandwerk auf einem historischen Tiefststand befinden. So oder so ähnlich lässt sich die Diskussion auf der diesjährigen Hauptversammlung der Schreiner-Innung Pforzheim-Enzkreis zu diesem Thema zusammenfassen. Hinzu kommt, dass trotz erheblicher Anstrengungen von Verband, Innung und Berufsschule der Ausbildungsberuf „Schreiner/Tischler“ immer weniger im Focus der Schulabgänger steht. Obermeister Reinhard Engel (Bild stehend) und Gesellenprüfungsausschussvorsitzender Richard Wörtz (sitzend) zeigten sich besorgt angesichts der Tatsache, dass bei der diesjährigen Sommer-Gesellenprüfung gerade mal noch 14 Auszubildende zur Prüfung anstehen. „Vor ein paar Jahren waren es noch gut das Doppelte“, so Wörtz. Obermeister Engel appellierte daher an die anwesenden Innungsbetriebe ihre Ausbildungsanstrengungen weiter zu forcieren und einen noch engeren Kontakt zu den allgemeinbildenden Schulen zu suchen. Zudem müssten Gewerbeschule und Innung wieder mehr gemeinsam in Sachen Nachwuchssuche unternehmen. Einen ersten Schritt will man hier beim diesjährigen Tag der Berufsinformation an der Berufsschule machen.
Zudem wird die Innung auch in diesem Jahr wieder an der Ausstellung der Gesellenstücke festhalten. Diese wird in der Zeit vom 02. – 13. September im Haus des Handwerks stattfinden. Dort findet dann auch die Prüfungsabnahme sowie die Übergabe der Prüfungsbescheinigungen statt.
Weitere Themen des Abends waren das Mindestlohngesetz und die damit verbundene Dokuemntationspflicht, die neue Verbraucherrechterichtlinie sowie die sicherheitstechnische und arbeitsmedizinische Betreuung von Schreinerbetrieben. Über alle drei Themen referierte Innungsgeschäftsführer Mathias Morlock. Dieser legte auch das Jahresrechnungsergebnis sowie den Haushaltsplan 2015 vor.
Erfreulich sei hier die Entwicklung der Mitgliederzahl, welche im vergangenen Jahr leicht gesteigert werden konnte, womit die Innung auf Verbandsebene entgegen dem Landestrend liegt.