Beratung und Service für das Handwerk

Elektroniker übernehmen Spitze in der Ausbildung

Vor gut gefüllten Rängen konnte Innungsobermeister Andreas Kling (Eisingen) die diesjährige Hauptversammlung der Elektro-Innung Pforzheim-Enzkreis eröffnen. Anstelle von Fachvorträgen stand dieses Mal der Informationsaustausch unter Kollegen im Focus. Dabei zeigte sich, dass die Auftragsbücher voll sind und kein Betrieb in den letzten 18 Monaten Kurzarbeit hat anmelden müssen. „Handwerk ist systemrelevant und ohne Handwerk klappt es auch mit dem Klimaschutz nicht“, so der Obermeister selbstbewusst. Dass die Branche dennoch mit Corona zu kämpfen hat, zeigt sich in der zunehmend auftretenden Materialknappheit und einer bislang in diesem Maße nie dagewesenen Materialverteuerung. Teilweise liege es an kleinsten Kunststoff- oder Metallteilchen, dass ganze Aufträge nicht ausgeführt oder verschoben werden müssten. Eine Angebotserstellung werde laut Kling zunehmend zum Lotteriespiel, da der Handel teilweise 2-3 Mal am Tag die Materialpreise erhöhe. Überhaupt lasse der Handel das Handwerk zunehmend im Regen stehen. „Und die Politik schiebt immer mehr Verantwortung in Richtung Unternehmer“, so Kling.

Greifbare Verbesserungen gibt es bei der Zusammenarbeit mit den Stadtwerken Pforzheim. Ein nach mehreren Gesprächen auf den Weg gebrachtes digitales Installateurportal soll beiden Seiten künftig die Arbeit erleichtern, wovon in erster Linie auch die Endverbraucher profitieren werden. Laut Joachim Schneider von den Stadtwerken soll auch das Thema „smart-meter“, also intelligente Stromzähler, im nächsten Jahr weiter vorangetrieben werden. Und auch die Infrastruktur im Bereich E-Mobilität, vor allem im öffentlichen Raum, stehe in der To-do-Liste der SWP weit oben.

Mit 55 Auszubildenden im 1. Lehrjahr hat das Elektrohandwerk in der Region die Spitzenposition aller hier vor Ort beschulten Handwerke übernommen. Dass Quantität dabei nicht gleich Qualität bedeutet, davon konnte Prüfungsausschussvorsitzender Martin Schotte berichten. Auch bei der diesjährigen Gesellenprüfung lag die Durchfallquote bei über 30 Prozent. Zum Vergleich: über alle Handwerke hinweg lag diese hier in der Region bei nur 6 Prozent.
Daher wird man auch in diesem Jahr seitens der Innung wieder einen Informationsabend für Lehrbeginner sowie Prüfungsvorbereitungskurse für das 2. und 4. Lehrjahr anbieten. All dies geschieht in enger Kooperation mit der Heinrich-Wieland-Schule Pforzheim.

Einen ausführlichen Geschäftsbericht legte Geschäftsführer Matthias Morlock vor. Die Jahresergebnisrechnung sowie der Haushaltsplan wurden daraufhin einstimmig genehmigt.

Neu in den Innungsvorstand gewählt wurde Philip Kiefer (Gesellschafter der Firma Elektro-Eckert, Pforzheim). Die Nachwahl wurde notwendig, nachdem Marcus Pfitsch auf eigenen Wunsch hin aus dem Vorstand ausgeschieden war. Obermeister Kling gratulierte dem Neugewählten (Bild links) und bedankte sich bei Marcus Pfitsch, für dessen ehrenamtliches Engagement.

Regionalgeschäftsführer Jürgen Böttle von der IKK classic informierte über gestiegen Ausgaben in den beiden letzten Quartalen und prognostizierte eine Erhöhung im Bereich des Zusatzbeitrages über alle Krankenkassen hinweg.