Mit 158 Tagen lagen die Vakanzzeiten im baden-württembergischen Handwerk im ersten Halbjahr 2018 über dem Landesdurchschnitt – dies geht aus der Statistik der Bundesagentur für Arbeit hervor. Über alle Berufe hinweg lag der Wert bei nur 120 Tagen. Damit blieb eine offene Stelle im Handwerk ab geplantem Beschäftigungsbeginn mehr als fünf Monate unbesetzt.
Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum ist die Vakanzzeit im Handwerk um 12 Tage gestiegen. Dass die durchschnittliche Steigerung bei nur fünf Tagen lag, zeigt, dass sich die Fachkräfteproblematik im Handwerk drastischer äußert als in anderen Berufen. Besonders schwer zu besetzen waren Stellen im Ausbaubereich. Die höchsten Vakanzzeiten gab es in den Bereichen Sanitär-Heizung-Klima und Klempnerei (204 Tage) sowie bei der Bodenverlegung (190 Tage). Bei Letzterer kommt erschwerend hinzu, dass auf Grund der Meisterfreiheit vieler Bodenlegeberufe zu wenige Fachkräfte ausgebildet wurden.
Mit Stand Juni 2018 lag das Verhältnis von Arbeitssuchenden zu offenen Stellen bei Eins. Das bedeutet, dass rechnerisch auf jeden Arbeitssuchenden eine freie Stelle kam. Praktisch steht dies jedoch für einen leergefegten Arbeitsmarkt, schließlich müssen Qualifikation und Region ebenfalls zusammenpassen. Im Bauhaupt- dem Ausbau-, dem Kfz- und dem Gesundheitshandwerk gab es sogar weniger Arbeitssuchende als offene Stellen.
Quelle: BWHT
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