Gut besucht war die Hauptversammlung der Metall-Innung Pforzheim-Enzkreis, welche im großem Saal des Gasthaus „Hoheneck“ stattfand. Obermeister Thomas Hagenlocher freute sich, eine größere Anzahl von Ehrengästen begrüßen zu dürfen, darunter Kreishandwerksmeister Rolf Nagel sowie die beiden Ehrenobermeister Reinhard Wetzel und Heinz Hick. Letzterer ist mit 101 Jahren das älteste noch lebende Innungsmitglied.
Hauptthemen des Abends war ein drohender Fachkräftemangel im Metallhandwerk, bedingt durch weiter zurückgehende Lehrlingszahlen. Derzeit müssen die 2. und 3. Klasse an der Berufsschule gemeinsam beschult werden, da die einzelnen Klassenstärken zu schwach für eine eigene Klasse sind.
„Wir brauchen uns nicht zu verstecken. Wir haben einen attraktiven Ausbildungsberuf und arbeiten heutzutage mit modernster CNC-und Lasertechnik“, so ein Einwurf von Metallbaumeister Harald Rottner.
Weiter ausbilden, Praktikas anbieten und den Kontakt zu den allgemeinbildenden Schulen suchen, lautete daher der Appell vom Obermeister. Dabei sollten man verstärkt auch Jugendlichen aus der immer größer werden Gruppen von Migranten eine Chance geben. Deutschkenntnisse seien hier allerdings zwingend Voraussetzung.
Oberstudienrat und Prüfungsbeisitzer Jens Leubner von der Alfons-Kern-Schule berichtete über die letzten Gesellenprüfungen sowie die sich daran anschließende Ausstellung. Im kommenden Jahr will man die besten Gesellenstücke zusätzlich dann noch im „Haus des Handwerks“ für 2 Wochen ausstellen und somit der Öffentlichkeit zugänglich machen.
Nach genehmigter Jahresergebnisrechnung 2013 und der Verabschiedung des Haushaltsplans 2015 standen Neuwahlen auf dem Programm. Davor musste allerdings noch eine Satzungsänderung her, die eine Wahl von zwei stellvertretenden Obermeistern zulässt. Dieser Änderung wurde seitens der Versammlung einstimmig zugestimmt.
Bei den anschließenden satzungsgemäßen Wahlen wurde der bisherige Obermeister Thomas Hagenlocher für weitere drei Jahre im Amt bestätigt. Mit Frank Herrmann und Ulli Wetzel wurden ihm zwei gleichberechtigte Stellvertreter zur Seite gestellt. Zu Beisitzern gewählt wurden Jörg Bleiholder, Leander Glaser, Gerhard Reinbold, Harald Rottner, Stefan Schröder und Wolfgang Stoll.
Heiß diskutierte wurde das Thema der DIN EN 1090, welche seit 1. Juli 2014 in Kraft getreten ist. Vor allem die kleineren Metallbaubetriebe tun sich hier bisher schwer, diese mit einer Zertifizierung und damit hohen Kosten und einem hohem zeitlichen Aufwand verbundene europäische Richtlinie umzusetzen. Obermeister Hagenlocher appellierte auch hier an seine Mitglieder, sich dieser Sache anzunehmen und dabei auf die Unterstützung des Fachverbands zurückzugreifen. Die Innung werde diesbezüglich im kommenden Jahr wieder eine entsprechende Schulungsmaßnahme anbieten.